Startseite GenussweltBier Wissen: Was ist Bockbier und Doppelbock?

Wissen: Was ist Bockbier und Doppelbock?

Bockbier - Doppelbock

Bockbier und Doppelbock sind, um es stark zu verkürzen, Biere mit einem höheren Alkoholgehalt. Der Name hat allerdings nichts mit Böcken zu tun, sondern bezieht sich auf den Herkunftsort Einbeck im Norden Deutschlands. Das „Einbecker Bier“ genoss einen hohen Qualitätsstandard. Davon erfuhren schon bald die Menschen im Süden Deutschlands. So gelangte im Jahr 1553 die erste Ladung Bockbier nach München. Wieso aber eigentlich „Bockbier“? Nun, da es die Menschen in Bayern nicht so sehr mit der hochdeutschen Sprache haben, bezeichneten sie das „Einbecker Bier“ zunächst als „Ainpöckisch Bier“, verkürzten es zu „Ainpöck“ und schließlich zu “ein Bock“. Die Geburtsstunde des Bockbieres. Obwohl Bockbiere an der jährlichen Bierproduktion lediglich einen Anteil von weniger als ein Prozent haben, ist diese Biersorte überall in Deutschland bekannt und wird als Craft Beer immer beliebter.

Das sind die Eigenschaften von Bockbier und Doppelbock

Das Bockbier beziehungsweise der Doppelbock diente damals in erster Linie als Bier für die Fastenzeit. Die Bierbrauer brauten das Bier stärker ein, so dass es vor allem Mönche und Nonnen als Nahrungsersatz nutzen konnten. Bei Bockbier handelt es sich um ein untergärig gebrautes Bier, deren Stammwürze nicht unter 16° Plato liegen darf. Bei Doppelbock darf die Stammwürze nicht unter 18° Plato liegen. Umdrehungstechnisch liegt das Bockbier bei rund 6,5 bis 7,5 Vol.-%, der Doppelbock bei rund 10 Vol.-%. Die optimale Trinktemperatur beträgt 10° bis 12° Celsius. Kulinarisch sind Bockbier und Doppelbock gute Begleiter zu deftigen Speisen, wie etwa Schmorgerichte oder Haxen. Ihr könnt die Sorten aber auch für einen leckeren Bierteig nutzen.

Bockbier und Doppelbock wurden im Kloster populär

Das flüssige Brot, wie dieses Bier auch genannt wurde, genoss in den Klöstern zunehmende Beliebtheit. Immer mehr Mönche und Nonnen brauten das Bier für den Eigenbedarf und haben recht schnell eine neue Einnahmequelle entdeckt: Sie verkauften das Bier an die Bevölkerung. Zu den ersten kommerziellen Produzenten gehörten die Paulaner Mönche: Nachdem Kurfürst Karl Theodor 1780 einen Probekrug gekostet hatte, gestatte er den Mönchen den offiziellen Ausschank. Mit dem Doppelbock „Salvator“ (von lateinisch salvator ‚Retter, Heiler‘) beginnt die Brauereigeschichte der heute bekannten Paulaner Brauerei, die das Bier seit über 375 Jahren nach überlieferter Rezeptur braut. In alter Tradition der Paulaner Mönche feiert die Brauerei jedes Frühjahr den Starkbieranstich auf dem Nockherberg.

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